Das Projekt eines geeinten Europa will sich nicht nur auf wirtschaftliche Interessen stützen, sondern auch das (Selbst-)Verständnis einer Wertegemeinschaft auf geteilter kultureller Basis anstreben. Dabei spielen Geschichten und Geschichte und damit die Erinnerung an gemeinsame und geteilte Vergangenheit eine wichtige Rolle. Im Publikationsprojekt „Europäische Geschichtskultur - Europäische Geschichtspolitik" gehen WissenschaftlerInnen aus unterschiedlichen europäischen Ländern der Frage nach, welche Bedeutung die europäische Vergangenheit und ihre Auslegung für gegenwärtige Diskussionen um die europäische Identität hat bzw. welche Funktion der Erinnerung und Erinnerungsarbeit für das Anliegen einer kulturellen Gemeinschaft zukommt.

Der geplante Sammelband, der 2009 im Studienverlag (Wien - Innsbruck) erscheinen wird, begegnet dem Spannungsverhältnis zwischen Vergangenheit, Geschichte und Gegenwart aus unterschiedlichen Perspektiven über drei thematische Bündelungen.

- ERINNERUNG - ORTE - ETHIK
- EUROPÄISCHE DISKURSE
- HISTORISCHE ARBEIT

Die Beiträge dringen dabei in populäre Sichtweisen ebenso ein wie in wissenschaftliche Abhandlungen und versuchen über synchrone und diachrone Betrachtungen das vielfältige Prisma der europäischen Geschichtskultur zu veranschaulichen. Europa als „Ort" muss dabei jeweils im Kontext der präsentierten Inhalte verstanden werden, wodurch es in Ansätzen gelingt, eine oftmals zu rasche Fixierung zu verflüssigen. Aus diesem Grund spielt die Europäische Union als unübersehbare politische Institution der europäischen Zeitgeschichte und gleichzeitig als wandelbare Entität einen wichtigen Bezugspunkt, vereinnahmt jedoch trotz ihrer unverkennbaren Funktion als Orientierungspunkt in der Gegenwart nicht alle Beiträge.

Projektleitung: Christoph Kühberger/ Clemens Sedmak

Laufzeit: 2007-2009

Ergebnisse: